Belohnst du dich auch gerne mal mit neuen Klamotten, den neuesten Must-haves oder Luxus Produkten? Ob Belohnungskauf oder Frustkauf, beide verfolgen das Ziel, uns glücklich zu machen. Doch obwohl unser Wohlstand in den letzten Jahrzehnten gestiegen ist und wir viel mehr besitzen als unsere Großeltern damals, sind wir nicht im gleichen Maße glücklicher. Woran liegt das? Ich habe mir dir Frage gestellt, ob und wann kaufen wirklich glücklich machen kann und was dahinter steckt.
Warum Kaufen nur kurzfristig glücklich macht
Kommt dir das bekannt vor, dass du häufig vor deinem gefüllten Kleiderschrank stehst und dir immer wieder denkst, dass du nichts anzuziehen hast? Egal welches Teil du in die Hand nimmst, es scheint nichts zusammen zu passen oder es ist langweilig, hat die Form oder Farbe verloren und eigentlich frustriert dich deine komplette Garderobe. So ein Ausverkaufsevent wie zum Beispiel Black Friday kommt da wie gerufen. Da kannst du dir ganz viele neue Kleider kaufen und Geld sparen kannst du auch noch, weil ja alles im Sale ist. Gedanklich schwebst du schon auf Wolke sieben, denn die vielen neuen Sachen sorgen für den Glücks-Boost.
Tatsächlich hält dein Glücksgefühl nur wenige Stunden an. Danach ist es verflogen und du bist wieder zurück in der alten Stimmung. Daran werden auch die neuen Kleider nichts ändern können. Du findest deine neu gekauften Kleidungsstücke auch am nächsten Tag noch schön, aber sie werden nicht mehr das gleiche Hochgefühl in dir auslösen wie direkt nach dem Kauf. Woran liegt das?
Besitz und Wohlstand führen nicht automatisch zu mehr Glück und Wohlbefinden sagt die Glücksforschung. Dafür sind zwei Muster, denen wir folgen, verantwortlich – die Gewohnheit und der Vergleich mit anderen.
Durch Gewohnheit kehrt Selbstverständlichkeit ein
Ganz egal wie sehr wir etwas begehren und was wir alles dafür tun müssen, um es zu bekommen – lange dafür sparen und uns richtig anstrengen, um dieses bestimmte Ziel zu erreichen – wird es für uns nach einer Zeit selbstverständlich, sobald wir das Objekt der Begierde schließlich unser Eigentum nennen können. Natürlich freust du dich riesig über dein eigenes Haus, ein neues Auto oder den Traumurlaub, aber wenn du dich erstmal daran gewöhnt hast, ist auch das Hochgefühl verflogen.
Der Vergleich mit anderen ist ein Glückskiller
Du wirst immer jemanden finden, der mehr hat als du, wenn du danach suchst. Unbewusst vergleichen wir uns ständig mit anderen. Das ist ganz unabhängig davon, wie viel jemand besitzt. Selbst wenn du eine Insel mit traumhaften Stränden besitzt, wirst du dich mit einer Person vergleichen, dessen Insel deine in den Schatten stellt. So absurd dir dieses Beispiel vielleicht erscheinen mag, möchte ich dir damit nur verdeutlichen, dass Vergleichen nicht von Äußerlichkeiten oder Wohlstand abhängt. Der Vergleich nach oben hin ist immer möglich und macht unglücklich. Mehr dazu erfährst du in diesem Artikel: Sich mit anderen vergleichen: Das Erfolgsrezept zum Unglücklichsein
Wenn wir uns schöne Dinge kaufen, dann macht uns das in dem Moment glücklich. Als Problemlöser eignet sich Kaufen langfristig aber nicht. Halten wir fest: Kaufen sorgt kurzfristig für ein Hochgefühl. Der erkaufte Glücksschub ist aber nur von kurzer Dauer.
Die 6 Gründe, warum du überhaupt Dinge kaufst
Doch warum kaufen wir überhaupt ständig irgendetwas, wenn es doch sowieso nicht langfristig glücklich macht? Hinter jeder Entscheidung, uns ein Stück vom Glück zu kaufen, steht ein Wunsch oder ein Bedarf, der uns motiviert, neue Produkte oder Erlebnisse zu konsumieren.
1. Du löst damit dein Problem - das macht dich glücklich
Du willst dieses Jahr zu Weihnachten selbst Kekse backen und deine Freunde und Familie damit überraschen. Dazu fehlen dir aber noch bestimmte Ausstechformen und Backutensilien. Nach wenigen Klicks kaufst du die Dinge im Internet und schon ist ein Paket mit allem, was du brauchst auf dem Weg zu dir. Wenn die Dinge auch noch deinen Vorstellungen entsprechen, sobald sie bei dir ankommen, bist du mit dem Kauf glücklich und dein Problem ist gelöst.
2. Einen kaputten Gegenstand durch einen neuen ersetzen
Zum Beispiel ist dein Ladegerät für dein Smartphone kaputt, damit du es wieder aufladen kannst, besorgst du dir im Geschäft ganz schnell und einfach ein neues.
3. Dir wurde ein bestimmtes Produkt empfohlen
Du siehst einen deiner Freunde seit kurzer Zeit immer mit einem Ring herumlaufen und sprichst ihn aus Neugierde darauf an. Er erzählt dir ganz begeistert, wie toll dieses Gadget ist, denn es hilft ihm, besser zu schlafen. Weil du dir schon länger wieder einen erholsamen Schlaf wünschst, kaufst du dir auch so einen Ring.
Nebenbei springt dir noch in der Werbung diese eine bestimmte Matratze ins Auge, die dir auch immer den Himmel auf Erden verspricht. Du beschließt dir dieses Wunderprodukt auch noch zu besorgen, um ganz sicherzugehen, wieder besser schlafen zu können.
Zufällig schwärmt noch diese eine Influencerin von ihrem neuen Bett, das sie sich vor Kurzem gekauft hat. Immerhin schreibt sie immer, wie glücklich sie damit ist. Deshalb postet sie einen Rabattcode für ihre Follower – also auch für dich. Das musst du auch haben, damit du so glücklich bist wie sie.
4. Du kaufst dir Veränderung
Die Unzufriedenheit mit der aktuellen Situation oder sogar Langeweile können zu den Auslösern werden, warum wieder etwas Neues gekauft wird. Um dieses Gefühl schnell wieder loszuwerden, kaufst du dir neue Kleidung, weil du deinen Stil ändern möchtest, gehst ins Friseurstudio und kaufst dir dort einen neuen Haarschnitt oder wählst andere Kleinigkeiten, die dir das Gefühl von Abwechslung geben.
Online kaufen gibt uns denselben emotionalen Glücksbooster wie ein Einkaufsbummel
5. Das Shopping Center ist zum Ausflugsziel geworden
Mit der Zeit hat sich kaufen zu einer Freizeitbeschäftigung entwickelt. In einem Shopping Center macht das viel mehr Spaß. Da ist für jeden etwas dabei und die Bandbreite an Angeboten ist riesig. Manche Menschen haben Gefallen daran gefunden, einfach nur Schnäppchen und Angebote zu jagen. Dabei ist es oft gar nicht so bedeutend, was gekauft wird oder ob ein Gegenstand wirklich gebraucht wird. Meistens ist das eh nicht der Fall, aber das Teil war 30% reduziert. Hauptsache das Belohnungssystem freut sich doppelt, denn wir haben etwas Neues gekauft und auch noch Geld dabei gespart.
6. Die Belohnung die glücklich macht
Vielleicht hast du dir auch schon nach einem harten Tag etwas gegönnt, um dich damit zu belohnen. Denn alles, was du dir nach Stress und Druck wünschst, ist dich selbst schnell wieder besser zu fühlen. Du weißt, dass wenn du dir etwas kaufst, funktioniert das bei dir auf Knopfdruck. Du kaufst dir ein neues Paar Schuhe, eine Handtasche oder ein anderes Objekt deiner Begierde und schon bist du glücklich. Das ist nicht nur bei dir so, das ist auch bei vielen anderen Menschen so. Kurzfristig ist dein Problem gelöst und du fühlst dich wieder besser. Aber eben nur kurzfristig und das ist der springende Punkt. Beim nächsten Mal, wenn du dich gestresst oder schlecht fühlst, ziehst du wieder los und kaufst dir etwas. Dann beginnt der Kreislauf von vorne.
Wie du wahrscheinlich beim Lesen gemerkt hast, kaufen wir oft Dinge ohne, dass wir wirklich einen materiellen Bedarf haben, sondern häufig um emotionale Bedürfnisse zu befriedigen. Emotionale Bedürfnisse durch Konsum zu stillen, ist allerdings langfristig nicht zielführend, nicht nachhaltig und zugleich teuer. Möchtest du das ändern, starte damit dir ein positives Mindset aufzubauen. Außerdem kannst du dich selbst immer wieder hinterfragen, warum du gerade etwas kaufen willst und ob du das Objekt deiner Wahl gerade WIRKLICH brauchst. (Ich garantiere dir, in 90% der Fällen wird die Antwort “nein” lauten.) Und dann habe ich bei meiner Recherche noch einige Ausnahmen für dich gefunden, unter welchen wenigen Voraussetzungen Konsum doch glücklich machen kann. Orientiere dich bei deinen Kaufentscheidungen an ihnen.
Unter welchen 3 Voraussetzungen Kaufen doch längerfristig glücklich machen kann
Weg von der Wegwerfgesellschaft und hin zur Nachhaltigkeit. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, die dafür verantwortlich sind, dass wir nach dem Kauf länger darüber glücklich sind.
1. Kaufe langlebige Dinge, die dir etwas bedeuten und mit denen du etwas erlebst
Kaufen verschafft dir dann ein lang anhaltendes Glücksgefühl, wenn der Gegenstand, den du dir kaufst, mit starken positiven Emotionen verbunden ist. Zum Beispiel habe ich mir vor einigen Jahren eine teure Softshell Jacke in einer meiner Lieblingsfarben gekauft, die mir wie angegossen passt. Diese Jacke habe ich schon auf so viele Wanderungen angezogen und sie hat mich auf so vielen Reisen begleitet. Ich ziehe sie immer noch gerne an und erfreue mich immer wieder an ihr.
2. Kaufe mehr Aktivitäten und weniger Dinge
Die zweite Ausnahme sind jede Art von Erlebnisse, Reisen und Aktivitäten, die du dir kaufen kannst. Das Schöne darin sind die Erinnerungen an das Erlebte, die bleiben. So verknüpfen wir Emotionen mit Eindrücken. Selbst wenn du zweimal den selben Ort bereist, wirst du ihn wieder neu erleben. Kaufst du dir also Aktivitäten statt Produkte, wird dein Glücksgefühl länger andauern.
Nachhaltigeres Glück kaufen wir uns mit Erlebnissen, besonders wenn wir sie mit anderen Teilen
3. Kaufe Geschenke für andere
Geschenke kaufen macht gleich doppelt glücklich. Dich und die von dir beschenkte Person. Wenn wir andere Menschen beschenken und sehen, wie sich die beschenkte Person darüber freut, macht uns das auch glücklich. Geschenke können unsere Beziehungen stärken. Geschenksideen für deine Liebsten findest du in diesem Artikel: 5 Geschenke, die wirklich glücklich machen.
Fazit: Wann kaufen wirklich glücklich machen kann
- Wenn du dir etwas Neues kaufst, kann dich das tatsächlich in ein Hoch versetzen, allerdings nur kurzfristig. Das liegt daran, dass wir uns schnell an neue Dinge gewöhnen und sie bald nichts Besonderes mehr sind, sondern selbstverständlich. Ausnahmen sind, wenn du in langlebige Güter investierst, die dir etwas bedeutet, in besondere Erlebnisse und Geschenke für andere Menschen. Diese 3 Dinge haben eines gemeinsam und zwar wird dadurch unser Glücksdepot wieder aufgeladen. Wir fühlen uns eine längere Zeit glücklich damit und verspüren eine Fülle in unserem Leben. Auf den Punkt gebracht ist es genau dieses Gefühl, das wir jagen und mit Kauf erzeugen möchten.
- Das starke Verlangen nach diesem Gefühl, hat Kaufen zu einer Art Allheilmittel für Probleme, Stress, Frust und negativen Ereignisse werden lassen. Kaufen ist also das Rezept gegen einen Mangel in unserem Leben. Dabei mangelt es uns aber nicht an Gegenständen, sondern an Bedürfnissen wie Liebe, Freude, Glück oder Dankbarkeit. Manche Menschen denken auch nicht mehr so viel darüber nach, was sie kaufen, Hauptsache, sie kaufen etwas und verpassen sich damit den nächsten Glücksschub. Kaufen hat sich zu einem Akt der Selbstverständlichkeit entwickelt.
Wenn du mehr möchtest als nur gekauftes Glück, lade ich dich zu einem kostenfreien Glücksgespräch ein. Dort zeige ich dir, wie du dir ein Glücks-Mindset aufbauen kannst, das dir langfristig zu mehr Fülle und Wohlbefinden verhilft.