Marina Sallaberger im Interview Trotz Redeangst zur Top-Speakerin

Marina Sallaberger im Interview: Trotz Redeangst zur Top-Speakerin

In diesem Artikel erfährst du:

Marina hat sich mit Mentaltraining und klaren Zielen ihre Traum-Karriere geschaffen. Obwohl sie in ihrer Schulzeit Angst hatte, vor Publikum zu sprechen, steht sie heute als Moderatorin und Top-Speakerin souverän im Rampenlicht. Im Interview spricht sie mit mir darüber, was Jobglück für sie bedeutet. 

Marina du bist selbstständige Speakerin, Moderatorin, Coachin, Trainerin, Autorin und Onlinekursanbieterin. Du hast mit 26 Jahren schon viele Dinge umgesetzt, von denen manch andere in einem ganzen Leben nur einen Bruchteil schaffen. Was mich als allererstes interessiert: Wie bist du Moderatorin geworden? Hast du immer schon gerne vor Publikum gesprochen?

Danke für die Einleitung, Katharina. Stimmt, ich decke momentan einige Bereiche ab und es macht mir unglaublich viel Spaß! Ich brauche diese Abwechslung und hab mir durch diese verschiedenen Bereiche ein gutes Grundgerüst rund um Kommunikation und Präsentation aufgebaut. Dazu kommt noch mein Business Podcast, den ich jetzt seit ca. 1 Jahr betreibe. Aber jetzt zu deiner Frage.

 

Ich muss dir ehrlich sagen, in der Schulzeit hab ich nicht gerne vor Publikum gesprochen. Ich war auch eher schüchtern und zurückhaltend und war froh, wenn die Präsentation vorbei war. Auch mein Selbstbewusstsein war in dieser Zeit noch nicht sehr ausgeprägt.

Wie hast du deine Angst vor dem Reden überwunden? Wie hast du herausgefunden, dass vor Publikum sprechen doch genau deines ist?

Der Knackpunkt kam in meinem Matura-Jahr. Ich war zu der Zeit Schul- und Klassensprecherin und bei der Planung für den MATURA-Ball kam dann die Frage auf, wer denn eigentlich die Rede hält und durch den Abend führt. Tja, aufgrund meiner „Ämter“ fiel die Wahl recht schnell auf mich. Und ich hab die Herausforderung angenommen. So hatte ich dann meine erste größere Moderation und es war wie ein Durchbruch für mich. Ich hab plötzlich gemerkt, wie viel Spaß mir das macht und dass mir das liegt.

Der nächste Schritt war dann das Kommunikationswissenschafts-Studium an der Uni Salzburg und ein Praktikum beim Regionalfernsehen. Nach dem Praktikum bekam ich dann meine fixe Moderationsstelle für ein wöchentliches Magazin und so kamen die Steine ins Rollen. Es folgten Eventmoderationen, Vorträge, Seminare und…hier bin ich

Worum geht es in deinem Podcast und wie kam die Idee dazu?

Marina´s Business Podcast ist im Lockdown 2021 entstanden. Ich dachte mir, dass die Menschen gerade im Stillstand Motivation und Inspiration brauchen und suchen. Deshalb habe ich angefangen, Marina´s Business Podcast aufzubauen und mir Gäste zu suchen, die coole Persönlichkeiten sind und eine interessante Geschichte zu erzählen haben.

Da ging es zum Beispiel um einen Hotelier und wie dieser mit der Pandemie umgeht, Spitzensportler, die von ihrem Werdegang erzählen, wie man mit Verletzungen und Rückschlägen umgeht und sich wieder motivieren kann, was es bedeutet erfolgreich zu sein und so weiter. Ich durfte schon so schöne und spannende Gespräche führen und es geht immer weiter!

Der Podcast ist eigentlich „nur“ aus der Motivation entstanden, anderen Menschen Motivation, Unterhaltung und aha-Momente zu liefern und ich hätte nie gedacht, dass er so gut angenommen wird. Mittlerweile gibt es schon 17 Folgen und die Gäste kommen auf mich zu! Ich muss sie gar nicht mehr aktiv suchen. Das macht mich schon sehr stolz, vor allem, weil auch ich von jedem Gespräch etwas Neues lerne 

Wusstest du immer schon, dass du selbstständig sein möchtest oder bist du da hineingerutscht? Bitte beschreibe kurz deinen Werdegang.

Die Selbstständigkeit war für mich irgendwann die logische Konsequenz. Ich hab auch gerne in einer festen Anstellung gearbeitet, aber nach einer gewissen Zeit, wurde der Drang immer größer, es selbst zu versuchen und mein eigenes Ding zu machen. Ich muss dazusagen, dass ich parallel zum Studium eine 6-monatige Ausbildung zum diplomierten Neuromentaltrainer abgeschlossen habe, weil ich die menschliche Psychologie unglaublich spannend finde und vor allem wie man sich selbst so weit konditionieren kann, dass man seine eigenen Emotionen und Gefühle beherrscht und bestimmte Dinge zum Zeitpunkt X abrufen kann.

Nach dem Studium habe ich parallel zum Fernsehen in einer bekannten Salzburger Marketingagentur gearbeitet und danach als Pressebeauftragte und Social Media Expertin für eine Digitalagentur im Fitnessbereich. An diesen beiden Stationen konnte ich meine Fähigkeiten als Social Media Expertin vertiefen und ausbauen.

Davor gab es noch einen kurzen Abstecher in eine PR-Agentur, ich wollte einfach alles ausprobieren, was mich interessiert und möglichst viele Erfahrungen sammeln. Während dieser Anstellungen, habe ich parallel dazu immer moderiert. So habe ich in vielen unterschiedlichen Bereich meine Fähigkeiten voll entfaltet. Das ist wahrscheinlich auch der Grund warum ich jetzt auch noch so vieles parallel mache (lacht)

Im Lockdown 2020 wurde mein Buch „Schlafen wie ein Murmeltier“ veröffentlicht. Das habe ich gemeinsam mit meiner Mama geschrieben und umfasst einen Bereich der mir persönlich sehr wichtig ist: Schlafen und Gesundheit. Mein Papa ist geprüfter Schlafberater und in seinem Bettenstudio gibt es alles rund ums Schlafen: Betten, die man sich nach eigenen Vorlieben zusammenstellen lassen kann, Matratzen, die passgenau auf den Körper eingestellt werden, Kopfkissen und Co.

Meine Mama ist auch geprüfte Schlafberaterin und betreibt mit meinem Bruder eine Praxis für Bioenergetik. Hier werden gesundheitliche Themen von A wie Allergie, S wie Schlafstörungen bis Z wie Zellgesundheit behandelt. Ich bin also mit diesem Fachwissen aufgewachsen, war auch bei vielen Ausbildungen dabei und daher war es logisch, dass ich gemeinsam mit meiner Mama dieses Buch schreibe.

Besonders stolz sind wir auf die Fachbeiträge, von Experten aus der Neurologie, Endokrinologie, Schlafforschung, ganzheitlichen Zahnheilkunde und Holopathie, die das Buch zu etwas Besonderem machen. Im Februar 2021 wurde „Marina´s Business Podcast“ veröffentlicht und seit Oktober 2021 bin ich offiziell selbstständig und seitdem gibt es auch meinen Onlinekurs „Mindset Power“.  

Aus welchen Teilbereichen setzt sich deine Selbstständigkeit heute zusammen?

Also mein Steckenpferd sind nach wie vor die Moderationen und Speaking Engagements. Grob würde ich sagen: 20% Coachings, 50% Moderationen und 30% Vorträge / Seminare.

Selbstständigkeit ist gleich „selbst und ständig“ – das ist ein bekanntes Vorurteil. Wie gestaltest du deine Arbeitszeit?

Es stimmt schon, dass du an manchen Projekten länger hängst und nicht immer pünktlich zum Beispiel um 18 aufhören kannst. Andererseits ist das in jeder verantwortungsvollen Festanstellung auch so. Von daher würde ich sagen: es ist wirklich ein Vorurteil  Ich mache es so, dass ich mir Tages- und Wochenziele setze und somit eine Struktur in den Tag bekomme.

Damit hab ich keine „fixen Zeiten“ sondern bestimmte Ziele, die ich mir täglich vornehme und in Angriff nehme. Da ist es dann auch egal, ob gerade ein Wochentag oder Samstag ist.

Was war dein größter Fail bisher und was hast du daraus gelernt?

Das war vor 4 Jahren, als ich mein erstes live Event umsetzen wollte. Es sollte 2 Tage dauern und ich hatte mir die Struktur für das Event überlegt, die Location ausgesucht, mit einem Hotel eine Pauschale für die Teilnehmer ausgehandelt und und und. Also alles fix fertig. Das Problem war nur: Es kam niemand. Ich hatte 2 Tage vor dem Event exakt eine Anmeldung und musste alles wieder absagen. Das war in dem Moment schon enttäuschend und da fängt man auch mal an zu zweifeln.

An sich, dem Projekt und überhaupt. Danach fängst du an nachzudenken: Was hätte ich besser oder anders machen können. Von daher war es mein Learning, dass ich mich nicht unterkriegen lasse sondern mir Fragen stelle, wie ich es beim nächsten Mal besser oder anders machen könnte. Für diese Herangehensweise hat mir definitiv auch mein Wissen als Neuromentaltrainer geholfen. 

Du kommst aus einer Familie mit vielen Selbstständigen, sowohl deine Eltern als auch dein Bruder sind selbstständig. Hast du das als Vor- oder Nachteil erlebt (und wieso?), als du selbst den Entschluss gefasst hast, Richtung Selbstständigkeit zu gehen?

Ja, ich komme, wenn man so will aus einer „Unternehmer-Familie“. Das hört sich immer ganz toll an, hat aber auf meinen Weg nicht viel Auswirkungen gehabt. Ich bin in einem komplett anderen Metier als meine Familie von daher würde ich auch nicht behaupten, dass der Schritt für mich „einfacher“ war.

Im Gegenteil, ich habe mich für eine Sparte entschieden, in der du immer Gas geben und deine eigenen Fehler und Erfahrungen machen musst. Was ich aber schon von meiner Familie lernen durfte: Es gibt Phasen, in denen es nicht so gut läuft, wo man vor Herausforderungen steht: Hier muss man einfach dranbleiben und weitermachen. Es ist aber sicher ein Vorteil, weil das Verständnis da ist und man die Sichtweise teilt.

Welche Rolle spielt für dich Geld?

Geld ist wichtig, um die Rechnungen begleichen zu können und das Überleben abzusichern. Und es macht Spaß, wenn du etwas mehr davon hast und es für schöne Dinge ausgeben kannst  

Würdest du sagen, dass du heute deine Berufung lebst? Wenn ja, woran merkst du das?

Ja, definitiv! Ich merk es daran, dass mich das, was ich mache innerlich erfüllt. Ich weiß, das klingt jetzt so richtig kitschig, deswegen erkläre ich das kurz: Das heißt es macht mir Spaß, es motiviert mich immer wieder auf´s Neue und ich kann dabei meine Fähigkeiten einsetzen.

Am wichtigsten ist für mich das Gefühl, dass ich anderen weiterhelfen kann. Und wenn es nur eine Person ist, die am Ende rausgeht und sagt, dass sie durch mich etwas lernen oder sich weiterentwickeln konnte.

Was bedeutet Jobglück für dich persönlich?

Für mich persönlich bedeutet das einen oder wie bei mir, mehrere Jobs zu haben, die du gerne ausübst, wo du dich weiterentwickeln kannst, weil du immer wieder was Neues lernst oder neue Challenges hast. Jobglück ist auch, coole Menschen zu treffen (so wie dich) und deine Stärken einsetzen und verfeinern kannst.

Wie organisierst du dich? (Struktur/Ziele)

Wie gesagt ich setze mir meine Tages- und Wochenziele, das gibt mir eine sehr gute Struktur und hilft mir, dass ich mich nicht verzettle oder im Chaos versinke – das hatte ich nämlich schon 

Was tust du, wenn du einmal eine schlechte Phase hast und dich nur schwer motivieren kannst?

Die Phasen gibt´s und das ist auch normal. Ich gehe es dann insgesamt ruhiger an. Motivieren kann ich mich, indem ich mir anschaue, welches Ziel ich mir für den Tag gesetzt habe und warum ich das umsetzen will. Wenn ich mir dann in Erinnerung rufe wie ich damit nicht nur selbst einen Schritt weiterkomme sondern auch das Leben von anderen Menschen positiv beeinflussen könnte, fühle ich mich gleich motivierter. Das funktioniert übrigens nicht nur bei Selbstständigen sondern auch bei Angestellten 🙂

marina sallaberger jobglück interview

Jobglück bedeutet für mich, mehrere Jobs zu haben

Hast du einen Mentaltraining-Tipp für den Alltag?

Fokus. Ich ertappe mich selbst immer wieder dabei, wie leicht mein Geist abschweift. Bei Überforderung und Langeweile möchten wir den Geist mit anderen Dingen ablenken. Social Media zum Beispiel, oder mit etwas Süßem, Klatsch und Tratsch oder Fernsehen etc. Fokus ist unglaublich wichtig, denn wenn der fehlt, irren wir gedanklich von einer Sache zur nächsten, verlieren uns in unwichtigen Dingen und bekommen das, was wir eigentlich machen sollten nicht auf die Reihe.

Deswegen Fokus und Klarheit schaffen. Tägliche Ziele können dabei helfen, nicht nur für den Job sondern allgemein. Zum Beispiel kann ein Ziel sein, dass ich mir vornehme meinem Team oder meinen Kollegen die volle Aufmerksamkeit und Präsenz zu schenken. Weil, ganz ehrlich wie oft kommt es vor, dass wir jemandem nur mit halbem Ohr zuhören oder denjenigen beim Gespräch gar nicht ansehen, weil wir gleichzeitig so ins Schreiben einer Mail vertieft sind?

Ein weiteres Tagesziel für Fokus kann sein, dass ich mir sage: „Wenn ich heute eine Tätigkeit in Angriff nehme, arbeite ich voll konzentriert und fokussiert daran.“ Oder „Ich starte diesen Tag gelassen und bleibe geduldig.“ Auch das sind wichtige Ziele und Kleinigkeiten, die oft einen Unterschied bewirken können.

 

Worauf bist du am meisten stolz, wenn du auf deinen bisherigen Lebensweg zurückschaust?

Auf die Weiterentwicklung, wie ich jetzt bin und wie ich zum Beispiel vor 5 Jahren war. Wie ich mich durch Menschen, Situationen, Beziehungen, Gelegenheiten, Herausforderungen usw. verändern konnte. Auch wenn es manchmal nicht so angenehm war.

Was würdest du jemand raten, der mit dem Gedanken spielt sich selbstständig zu machen?

Einfach machen. Wenn man eine Idee hat, was man machen möchte und engagiert ist, dann einfach losstarten. Ich finde auch, dass man eine Selbstständigkeit machen sollte, wenn man es sich selbst zutraut und es vom Typ her passt. Es muss nicht jeder in die Selbstständigkeit gehen und ich finde auch ein Angestelltenverhältnis super wertvoll. Ich kenne beide Seiten und ich bin der Meinung, man sollte die Dinge einfach mal ausprobieren und schauen wie es sich entwickelt. 

Marina, 26 Jahre, wohnt im Salzburger Pongau und da ist die Verbindung zu Bergen und Natur nicht weit. Sie liebt es, sich zu bewegen um abzuschalten. Besonders im Winter, bei Skifahren, Langlaufen und Skitouren gelingt das optimal. Besonders glücklich macht sie italienisches Essen, ein starker Kaffee am Morgen und neue Bekanntschaften, die von Wertschätzung und Respekt geprägt sind. Außerdem liest sie gerne, von Büchern über Persönlichkeitsbildung bis hin zu Liebesromanen – die werden vorwiegend im Urlaub am Strand verschlungen. Ihr Berufsalltag ist gekennzeichnet von Kommunikation auf verschiedensten Ebenen – von Vorträgen, Moderationen, Podcast-Interviews und Coachings bis hin zu entspannten Plaudereien mit Familie und Freunden. Mehr Infos über Marina findest du auf ihrer Website.

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