Wir sind von Natur aus auf das Unglück gepolt
Es ist einfach gemein! Wir sind von Natur aus auf das Unglück gepolt. Das Unglücklichsein steckt uns in den Genen. Biologisch bedingt erleben wir negative Gefühle nämlich intensiver als positive. Unangenehme Gefühle werden außerdem auch leichter ausgelöst. Das bedeutet, dass wir Ärger und Niedergeschlagenheit schneller und heftiger als Freude empfinden. Deshalb erleben wir Liebeskummer oder Ärger in der Arbeit viel intensiver als all die positiven Momente im Beziehungs- und Arbeitsalltag. Glückstechnisch leider kontraproduktiv…
Das Unglücklichsein im Leben kommt also von alleine, dazu müssen wir gar nicht viel tun. Um das Glück hingegen müssen wir uns bemühen.
Warum ist das so? Unsere biologische Unglücksfokussierung hat eine überlebenswichtige Funktion. Wenn früher jemand eine giftige Pflanze gegessen hat, mussten sich alle merken: Wenn du diese Pflanze isst, dann stirbst du. Evolutionstechnisch klar ein Erfolgsmodell. Angst brachte unsere Vorfahren dazu, beim leisesten Rascheln im Gebüsch die Jagdbeute zu vergessen und sich in Sicherheit zu bringen. Der Fokus auf das Negative soll uns also nicht per se im Leben unglücklich machen, sondern unser Überleben sichern. Das ist schon mal eine gute Neuigkeit.
Das Problem ist einzig, dass unsere biologische Fokussusierung auf die negativen Dinge, in der heutigen, modernen Welt ganz schön hinderlich sein kann. Dann nämlich, wenn in deinem Alltag viel mehr neutrale und positive Dinge passieren, als negative. Du aber den wenigen, negativen Dingen in deinem Leben automatisch viel mehr Aufmerksamkeit und Wichtigkeit schenkst. Einfach deshalb, weil wir von Natur aus darauf programmiert sind, uns negative Dinge länger zu merken und sie in den Vordergrund zu rücken. Das wird dich langfristig unglücklich machen im Leben. Wenn du das aber weißt, kannst du bewusst gegensteuern. Wie oft hast du schon erlebt, dass ein Streit am Abend mit deinem Partner/deiner Partnerin deine Zufriedenheit mit deinem wunderschönen, erfolgreichen Tag verderben kann. Meine 3 besten Glücks-Strategien dazu findest du weiter unten.
Zuvor möchte ich dir noch eine zweite Sache vorstellen, bei der uns unsere biologische Fokussierung auf das Negative behindert: Wir scheuen Risiko stärker, als wir Glück suchen. Das ist der Grund, warum so viele Menschen jahrelang, oder sogar lebenslang, in Jobs oder Beziehungen bleiben, die sie unglücklich machen. Weil ihnen das Risiko, einen neuen Job oder Partner zu suchen, einfach zu groß ist. Das Risiko einen Zeit lang arbeitslos oder Single zu sein überwiegt. Und wer weiß, vielleicht ist es im neuen Job oder mit dem neuen Partner sogar noch schlimmer als bisher. Dann bleibe ich doch lieber gleich in meinem bisherigen Job oder meiner bisherigen Beziehung, auch wenn es mich in meinem Leben unglücklich macht. Die Angst vor dem Risiko, die Angst vor der Ungewissheit ist stärker, als die Aussicht auf Glück im Job oder Glück in der Liebe. Diese Angst steckt in uns drinnen. Um sie zu überwinden brauchen wir Mut.
So, nun wissen wir, dass wir gar nicht viel tun müssen, um unglücklich zu sein, weil wir von Natur aus auf das Negative gepolt sind. Was tun wir nun dagegen? Schließlich wünschen wir uns ein glückliches und zufriedenes Leben. Ich teile mit dir meine 3 besten Glücks-Strategien, um der Natur ein Schnippchen zu schlagen und den Fokus aufs Glück zu richten.
3 Glücks-Strategien, um unsere biologische Unglücksfokussierung auszutricksen
Glücks-Strategie Nr. 1: Schreibe ein Glückstagebuch
Das Glückstagebuch ist meiner allerliebste Glücksübung, weil sie so einfach und effektiv ist. Nimm dir ein schönes Notizheft und notiere jeden Abend mindestens 3 Dinge, die dich am heutigen Tage glücklich gemacht haben. Wenn du das ein paar Tage machst, wirst du sehen, wie die negativen Dinge immer weniger Gewicht bekommen, weil du jetzt den FOKUS AUF DAS POSITIVE IN DEINEM LEBEN richtest. Und ich verspreche dir, davon gibt es sehr wahrscheinlich viel mehr als du jetzt denkst. Probiere es aus. Wenn du mehr über das Schreiben eines Glückstagebuchs wissen willst, empfehle ich dir auch diese beiden Blogartikel Glückstagebuch führen und 10 Gründe ein Glückstagebuch zu schreiben. Klicke drauf und lies rein.
Um das Glück wollen wir uns bemühen. Ich teile 3 Glücks-Strategien mit dir
Glücks-Strategie Nr. 2: Koste die schönen Momente in deinem Leben so sehr aus, wie es nur geht
Ebenso wie negative Gefühle, entfalten gute Gefühle eine umso stärkere Wirkung, je mehr wir uns mit ihnen befassen. Um die negativen Gefühle brauchen wir uns nicht extra bemühen, haben wir gelernt. Die kommen sowieso von allein. Deshalb bleibt uns mehr Energie für all die schönen Gefühle. Denn die verpassen wir in der Hektik des Alltags oft, weil wir mit den Gedanken ganz woanders sind. Diese guten Gefühle dürfen wir so richtig auskosten und genießen. Dafür gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Tue dir etwas Gutes und lass die ein heißes Bad ein, zünde dir Kerzen an und genieße die Entspannung. Oder wenn du deinen Partner/deine Partnerin oder deine Kinder umarmst, dann spüre richtig hin. Wie herrlich fühlt sich diese Umarmung gerade an? Wie riecht das Haar der anderen Person, wie wohlig ist dieses Gefühl von Geborgenheit? Der Alltag ist voll von vielen kleinen, schönen Momenten. Genieße sie mit all deinen Sinnen.
Glücks-Strategie Nr. 3. Probiere regelmäßig etwas Neues aus
Du erinnerst dich: Das Risko scheuen wir stärker, als wir das Glück suchen. Um die Angst vor dem Risiko zu überwinden brauchen wir Mut und Mut sammeln wir indem wir regelmäßig neue Dinge ausprobieren. Einer meiner Lieblingssprüche von Pippi Langstrumpf lautet: „Das habe ich noch nie zuvor gemacht, also bin ich ganz sicher, dass ich es schaffe.“ Das trifft es auf den Punkt. Was hast du noch nie zuvor gemacht und würdest gerne einmal ausprobieren? Tue es!! Leg dir eine Mut-Liste an und leg los. Das ist (noch) zu wild für dich? Wenn du dich eher als Mut-AnfängerIn siehst, dann starte mit dieser Übung: Bestelle dir im Eissalon immer eine neue Sorte, die du noch nie zuvor probiert hast. Das Risiko ist dabei ziemlich gering, aber die Aussicht auf Glück sehr groß. Auf dich wartet eine große Geschmacksvielfalt abseits von Vanille, Erdbeer und Schokolade. Viel Spaß beim Entdecken!
Du weißt nun, warum wir von Natur aus auf das Unglücklichsein im Leben gepolt sind und was du dagegen tun kannst.
Für ein glückliches Leben genügt es nicht, einfach nur frei von Leid zu sein. Ein Leben ohne Leid, führt nicht automatisch zu Glück. Wenn du dich von deinen negativen Emotionen befreien möchtest und darüber hinaus noch mehr positive Emotionen entwickeln magst, dann lade ich dich zu einem Glücksgespräch ein.