Die häufigste Frage, die mir als Glückstrainerin gestellt wird, lautet: „Was ist Glück“. Und gerade diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten. In diesem Artikel stelle ich dir die 9 wichtigsten Glücks-Definitionen vor, die du unbedingt kennen musst, wenn du gerade auf der Suche nach dem Glück bist. Lass uns gemeinsam ergründen, was Glück denn nun genau ist und was nicht.
Wir alle streben nach dem Glück und wünschen uns ein glückliches Leben. Doch was ist dieses Glück nun genau, nach dem wir uns so sehnen? Was würdest du selbst auf die Frage antworten: „Was ist Glück?“ Wenn ich diese Frage meinen Glücks-WorkshopteilnehmerInnen stelle, bekomme ich die unterschiedlichsten Antworten, von „einen Geldschein auf der Straße finden”, über „Eis essen“ hin zu „mich selbst lieben“, ist alles dabei. In diesem Artikel stelle ich dir die 9 wichtigsten Glücks-Definitionen vor, um mehr Licht ins Dunkel zu bringen und um zu verstehen, was Glück nun wirklich bedeutet.
1. Der Unterschied zwischen Glück haben und Glücklich sein
„Das Glück is a Vogerl“ heißt es auf Wienerisch. „Das Glück fliegt einem zu, oder eben nicht.“ – Das scheint die geläufige Meinung vieler Menschen zu sein, wenn es ums Glück geht. Doch stimmt das wirklich? Denkst du bei dem Wort „Glück“ eher an vierblättrige Kleeblätter, Marienkäfern und Glücksschweinchen? Oder denkst du an Lebenszufriedenheit, Freude und Glücksgefühle?
Lass uns das Wort einmal näher unter die Lupe zu nehmen. In der deutschen Sprache kann das Wort „Glück“ deshalb für Verwirrung sorgen, weil es zwei grundverschiedene Bedeutungen hat. In allen anderen Sprachen gibt es übrigens für jede Bedeutung ein eigenes Wort.
Glück haben (im Englischen luck)
Glück haben, meint das Zufallsglück, das du selbst kaum beeinflussen kannst. Du gewinnst zum Beispiel im Lotto. Das Einzige, was du dafür tun kannst, ist dir einen Lottoschein kaufen. Alles Weitere ist ein Zufall von außen. Wenn es das Schicksal gut mit dir meint, dann bist du ein Glückspilz. In diese Kategorie fallen auch alle Glücksbringer wie vierblättrige Kleeblätter, Rauchfangkehrer, etc. und Sprüche wie „Viel Glück“.
Glücklich sein (im Englischen happiness)
Wenn du glücklich bist, dann empfindest du starke positive Emotionen wie Freude, Wohlbefinden und Zufriedenheit. Dieses Glücksempfinden ist ein Zustand, den du selbst aktiv beeinflussen kannst. Durch deine Einstellungen, deine Werte, deine Achtsamkeit, deine Entscheidungen und deine Handlungen kannst du auf deine Glücksgefühle großen Einfluss nehmen.
Natürlich wirst du dich meist glücklich fühlen, wenn du gerade Glück hattest und zum Beispiel bei einem Gewinnspiel gewonnen hast. Aber glücklich kannst du auch sein, ganz ohne Glück gehabt zu haben. Auf meiner Website beschäftige ich mich nicht mit dem Zufallsglück, sondern ausschließlich mit „glücklich sein“ – dem angenehmen Zustand, den du selbst aktiv beeinflussen kannst.
Merke dir: Glück ist kein Zufall, sondern ein Zustand positiver Gefühle, den du selbst beeinflussen kannst.
2. Zwei Arten von Glück: Wohlfühlglück/hedonistisches Glück und Werteglück/Eudämonistisches Glück
Den Zustand „Glücklich sein“, den wir bei Punkt 1 besprochen haben, können wir nun noch einmal in 2 Arten unterteilen: Hedonismus und Eudämonia
Wohlfühlglück/hedonistisches Glück:
Wohlfühlglück kannst du erleben, in dem du das Leben genießt, dir etwas Gutes tust und dir etwas gönnst, z. B. ein gutes Essen, eine Massage, einen lustigen (Party)Abend mit FreundInnen, einen schönen Urlaub, kulturellen Genuss, Sex…
Hedonismus meint eine lust- und genussorientierte Lebensführung voller Spaß, Freude und Vergnügungen. Wenn du Wohlfühlglück in deinem Leben hast, dann empfindest du dein Leben als schön, angenehm, leicht und freudvoll.
Werteglück/eudämonistisches Glück:
Werteglück kannst du erleben, indem du dich mit deinen Stärken und Werten beschäftigst und sie zur Erreichung deine Ziele und zum Wohle der Gemeinschaft einsetzt. Das kann z. B. sein, indem du andere unterstützt, dich in Projekten engagierst, deine Ziele trotz Hindernisse weiter verfolgst, dich für etwas einsetzt, das dir am Herzen liegt.
Der Begriff „Eudämonia“ geht auf Aristoteles zurück und bedeutet so viel wie „ein gelingendes Leben führen“ oder „seine Potenziale verwirklichen“. Wenn du Werteglück in deinem Leben hast, dann empfindest du dein Leben als erfüllend, sinnvoll, zielorientiert und tief befriedigend.
Im Idealfall empfindest du sowohl Wohlfühlglück als auch Werteglück in deinem Leben und schaffst für dich eine gute Balance zwischen diesen beiden Glücksarten. Menschen, die zu mir ins Glückscoaching kommen und einen Überhang an Wohlfühlglück haben, klingen z. B. so „Eigentlich habe ich alles – Partner, Haus, Kinder, Karriere, gut gefülltes Bankkonto usw. – aber mein Leben kommt mir so schal vor. Irgendwie empfinde ich mein Leben nicht als erfüllend, mir ist der Sinn abhanden gekommen.“
Menschen, die in mein Coaching kommen und einen Überhang an Werteglück haben, klingen z.B. so „Ich bin total stolz auf alles, was ich erreicht habe, ich mag meine Tätigkeiten und fühle mich kompetent dabei, aber mir fehlt die Leichtigkeit in meinem Leben. Ich bin erschöpft und schaffe es nicht, mir Pausen für mich zu nehmen.“
Merke dir: Glück ist eine Mischung aus „Dein Leben genießen“ und „Im Einklang mit deinen Stärken und Werten leben“.
3. Glück ist oft das Ergebnis einer Anstrengung
Wenn wir über Glück sprechen, meinen wir meistens Folgendes: sich gut fühlen, möglichst viele positive Gefühle erleben und möglichst wenige negative. Aber wir müssen uns nicht immer gut fühlen, um glücklich zu sein. Angenommen, du machst gerade eine Ausbildung, um später deinen Traumjob ausüben zu können. Da wird es während der Ausbildung auch schwierigere Zeiten geben. Du fühlst dich vielleicht überfordert, hast keine Lust mehr aufs Lernen, fühlst dich gestresst, aber du bleibst trotzdem dran.
In diesen schwierigeren Zeiten wirst du dich nicht sonderlich glücklich fühlen, eher im Gegenteil, und das ist vollkommen okay. Denn langfristig zahlt es sich aus, weil du mithilfe der Ausbildung genau in dem Bereich arbeiten kannst, den du dir wünscht. Anderes klassisches Beispiel ist Sport. Die Anstrengung beim Training fühlt sich wahrscheinlich nicht immer gut an, dafür aber die Ausschüttung von Glückshormonen danach umso mehr. Es fühlt sich nach dem Sport gut an, etwas für deine Gesundheit getan zu haben, vor und während der sportlichen Betätigung ist es aber manchmal notwendig, deinen inneren Schweinehund zu überwinden.
Glück kannst du trainieren
Glücksabkürzungen, die das schnelle Glück ohne persönliche Anstrengungen versprechen, sind hingegen oft nicht förderlich für langfristiges Wohlbefinden. Mit Glücksabkürzungen meine ich z. B. Drogen, Alkohol, Konsumexzesse, übermäßiges Essen, stundenlang in Bildschirme starren, eben jegliche Arten von Süchten.
Merke dir: Glück ist, auch kurzfristig negative Gefühle in Kauf zu nehmen, um langfristig höhere Ziele zu erreichen.
4. Ist Glück und Zufriedenheit das gleiche
In der Literatur wird Glück manchmal mit Zufriedenheit gleichgesetzt und manchmal unterschieden. Genauso handhabe ich es auch: Ich unterscheide die beiden Begriffe grundsätzlich, verwende sie aber der Einfachheit halber in meiner Kommunikation oft synonym.
Am leichtesten lässt sich die Unterscheidung von Glück und Zufriedenheit anhand eines Beispiels verstehen. Stell dir vor, du machst eine mehrstündige Bergwanderung. Endlich oben angekommen, erlebst du einen sogenannten „peak moment“, einen sogenannten Gipfelmoment. Du fühlst dich herrlich, als du deinen Blick über das Tal schweifen lässt. All die Anstrengung der letzten Stunden fällt von dir ab, die Welt liegt dir zu Füßen. In dieser Situation hast du einen starken Glücksmoment mit einem intensiven positiven Gefühl.
Wenn du aber länger auf dem Berg bleibst und z. B. dort auf der Hütte übernachtest, wird dieses starke Hochgefühl abflauen. Am nächsten Tag wirst du nicht mehr so intensiv glücklich sein wie gestern, aber du wirst dich immer noch zufrieden fühlen. Der Ausblick ist ja weiterhin wunderschön, du atmest frische Luft und überhaupt liebst du die Berge und bist froh darüber, dass du dir diesen Aufenthalt in deinem Leben ermöglichen kannst.
Glücksmomente sind kurze Momente, in denen du starke positive Gefühle erlebst, die sowohl still als auch überschießend sein können. Zufriedenheit meint, dass du dein Leben alles in allem als positiv empfindest. Damit du zu dieser positiven Einschätzung über den Leben gelangst, ist es notwendig, dass du regelmäßig große und kleine Glücksmomente erlebst. Das heißt, je öfter du Glücksmomente spürst, desto höher wird deine Lebenszufriedenheit sein.
Merke dir: Glück ist ein kurzes intensives Hochgefühl, Zufriedenheit ist Wohlbefinden über einen längeren Zeitraum.
5. Glück bedeutet nicht Selbstoptimierung um jeden Preis
Viele Menschen verwechseln Selbstoptimierung mit Glück. Wir orientieren uns oft sehr stark im außen, unter anderem auch durch Social Media, wo wir täglich mit den Highlights anderer Leben konfrontiert werden. Du siehst diese Bilder und glaubst dann vielleicht, um glücklich und erfüllt zu leben, sollte ich dieses oder jenes haben oder so und so aussehen. Oder Menschen kommen auf dich zu und teilen dir mit, was sie von dir erwarten und was du verbessern musst. Deine Vorgesetzte sagt dir zum Beispiel, dass du in Meetings souveräner auftreten musst.
Was diese Erwartungen von außen bewirken, ist oftmals das Gefühl, dass du anders werden musst, weil etwas mit dir nicht stimmt. Ständig äußere Kriterien erfüllen zu wollen, ist ein sehr unglücklich machendes Programm. Doch um Selbstoptimierung geht es beim Glück überhaupt nicht. Du brauchst nicht erst die BESTE Version von dir werden, dich mit deinem „höheren Selbst“ verbinden oder so werden, wie andere dich haben wollen, um glücklich zu sein. Du musst nicht erst ganz viel leisten, monetär erfolgreich sein, in einer erfüllten Partnerschaft sein, Karriere machen, produktiver sein, abnehmen, schöner sein, um glücklich zu sein.
Sondern es geht darum, dass du immer mehr der Mensch wirst, der du wirklich bist. Es geht darum, dass du die echteste, die authentische Version von dir bist. Was glücklich macht, ist hinzuschauen und dich mit dir selbst auseinanderzusetzen: Was macht mich aus? Wer bin ich eigentlich? Was ist mir wichtig? Welche Ziele will ich erreichen? Welche Werte sind mir wichtig? Welche Stärken habe ich? Statt permanent in der Außenperspektive zu sein und äußeren Erwartungen zu entsprechen, darfst du darauf schauen, wer du bist – mit allen deinen Potenzialen und auch Schwächen.
Das zu erkennen, zu zeigen und dazu zu stehen, wer du ganz authentisch bist, das macht glücklich. Angenommen, du bist eher introvertiert und es fällt dir schwer, vor vielen Menschen zu sprechen, musst du nicht an dir herumdoktern und um jeden Preis extrovertierter werden. Sondern du darfst dir eine Umgebung suchen, die deinem Naturell und deinen Stärken entspricht, indem du zum Beispiel einen Job ausübst, wo du zeigen kannst, welche gute Zuhörerin du bist.
Merke dir: Glück ist die authentische Version von dir zu sein und bedeutet nicht, dass du die beste oder optimierteste Version von dir selbst sein musst.
6. Glück ist individuell
Ja, es gibt Dinge, die die Glücksforschung herausgefunden hat, die Menschen allgemein glücklich machen. Dazu gehören: Gelingende Beziehungen, Altruismus (anderen Menschen unterstützen), eine erfüllende Tätigkeit, Ziele verfolgen, die mit deinen Werten übereinstimmen, aktiv sein (regelmäßig bewegen und Hobbies nachgehen) und deine Stärken täglich einsetzen. Geld spielt übrigens keine so große Rolle. Geld macht hauptsächlich dann glücklich, wenn du nur sehr wenig hast. Sobald alle deine materiellen Grundbedürfnisse gedeckt sind und du dir auch sonst noch ein paar schöne Dinge und Erlebnisse leisten kannst, trägt Geld nicht mehr so stark zum Glück bei.
Das hört sich jetzt sehr allgemein an, ist es auch. Denn nun geht es darum herauszufinden, wie du die einzelnen Glücks-Säulen für dich und dein Leben am besten ausgestaltest. Deshalb ist Glück auch so individuell. Denn das Hobby, das deine Freundin glücklich macht, kann dich total langweilen. Schauen wir uns die einzelnen Glückssäulen mal näher an:
Gelingende Beziehungen: Welche Menschen in deinem Umfeld machen dein Leben schöner? Pflege diese Beziehungen.
Altruismus: Wo hilfst du anderen Menschen, weil du das von innen heraus so möchtest? Und wo opferst du dich in Wahrheit für andere auf und brennst aus?
Erfüllende Tätigkeit: Welcher Job oder welches Ehrenamt erfüllt dich und macht dir Spaß?
Ziele: Welche Ziele verfolgst du, weil sie dir persönlich wichtig sind und wo verfolgst du vielleicht die Ziele anderer?
Aktiv sein: Welche Form der Bewegung macht dir Freude? Für welche Dinge interessierst du dich und mit welchen Hobbies beschäftigst du dich am liebsten in deiner Freizeit?
Stärken: Kennst du deine wahren Stärken? Was fällt dir leicht? Setze deine Stärken so oft es geht ein.
Merke dir: Glück ist herauszufinden, was dich persönlich in deinem Leben glücklich macht, dazu zu stehen und mehr davon zu machen.
7. Glück ist Einstellungssache
Glück ist immer auch eine Frage der Perspektive:
Du kannst dich ärgern, dass du gerade deinen Kaffee umgeschüttet hast oder dich freuen, dass dabei deine Kleidung sauber geblieben ist.
Du kannst traurig sein, dass du die eine Prüfung verpatzt hast oder dich freuen, dass du alle anderen Prüfungen bislang gut geschafft hast.
Du kannst dich ärgern, dass du gerade auf der Rolltreppe angerempelt wurdest oder dich freuen, dass du es zum Glück nicht so eilig hast.
Keine der Perspektiven ist falsch oder richtig, sie erzeugen einfach unterschiedliche Gefühle in dir. Und du kannst lernen, Einstellungen und Perspektiven zu Situationen zu wählen, die dir häufiger gute Gefühle bescheren als negative. Das wird auch allgemein als „ein positives Mindset“ aufbauen, verstanden. Doch wieso ist es so schwierig, die guten Dinge im Leben zu sehen und warum merken wir uns die negativen Dinge so viel stärker?
Das liegt daran, dass unser Gehirn quasi auf das Negative programmiert ist. Die Grundeinstellung in unserem Gehirn lautet: „Nimm das Negative wahr.“ Für unsere Vorfahren war das überlebenswichtig. Evolutionsbiologisch war es nicht wichtig, dass uns die schönen Dinge aufgefallen sind, wie z. B. der blühende Baum am Wegesrand. Sondern wir haben überlebt, weil wir darauf geachtet haben, ob irgendwo ein Problem existiert. Du musst also absolut nichts tun, das Negative wird dir auf jeden Fall auffallen. Negatives Denken ist ein absoluter Selbstläufer.
Du kannst dein Glück auch selbst beeinflussen
Das Gute und Schöne in deinem Leben braucht hingegen deine bewusste Aufmerksamkeit. Es gibt in deinem Leben sicher viele positive Dinge und Möglichkeiten, positive Gefühle zu erleben. Du wirst sie aber wahrscheinlich in deinem Alltag jedoch nicht so häufig wahrnehmen. Was kannst du nun konkret tun: Gib dem Positiven Vorrang und fange an, mehr von den positiven Gefühlen wahrzunehmen, die ohnehin schon da sind. Schärfe deinen Blick für das Gute in deinem Leben und richte deine Aufmerksamkeit auf alles, was schon gut funktioniert. Dabei unterstützt dich zum Beispiel ein Glückstagebuch zu führen, in dem du täglich 3 Glücksmomente des Tages notierst.
Merke dir: Glück ist bewusst das Augenmerk auf das Positive in deinem Leben zu richten, was sowieso schon da ist, dir aber durch die eingebaute Negativ-Verzerrung im Gehirn nicht so stark auffällt.
8. Glück ist JETZT
Wie glücklich du dich selbst fühlst, hat viel damit zu tun, wie sehr du mit deiner Aufmerksamkeit in der Gegenwart bist und wie viel du über die Vergangenheit grübelst oder an die Zukunft denkst. Glücksmomente erlebst du nämlich in der Gegenwart, genau in diesem einen Augenblick. Wenn du aber in diesem Augenblick mit deinen Gedanken ganz woanders bist als achtsam im Hier und Jetzt, dann verpasst du die Chance auf einen Glücksmoment.
Lass mich das anhand von ein paar Beispielen verdeutlichen:
Du kannst durch den Wald spazieren, den herrlichen Waldduft einsaugen und das Vogelgezwitscher wahrnehmen oder du kannst beim Spazieren darüber nachdenken, was du später zum Abendessen kochst.
Du kannst deinen Freundinnen ganz aufmerksam zuhören und dadurch eure Beziehung stärken oder in Gedanken bei etwas ganz anderem sein, als sie gerade erzählt.
Du kannst jeden Bissen deines Essens genießen oder du kannst nebenbei Nachrichten schauen und dich über das Weltgeschehen ärgern.
Es kann sogar so weit gehen, dass du dein Glück immer weiter in die Zukunft schiebst und dir denkst, wenn ich mal mit der Uni fertig bin, wenn ich verheiratet bin, ich Haus gebaut habe, wenn ich Mutter/Vater bin, wenn die Kinder groß sind, wenn ich Karriere gemacht habe, wenn ich in Pension bin, etc. dann werde ich (endlich) glücklich sein. Stop! Was ich damit sagen will: Das Glück ist schon da und um dich herum. Es zeigt sich in vielen kleinen Alltagsmomenten, du brauchst es nur wahrnehmen. Das machst du am besten, in dem du dich mit deinen Sinnen verbindest und öfter darauf achtest, was du hörst, riechst, schmeckst, siehst und fühlst.
Merke dir: Glück ist mit deiner Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt zu sein und so einen Landeplatz für Glücksmomente zu schaffen.
9. Glück ist nicht immer da und das ist okay
Glück ist kein Dauerzustand und das ist in Ordnung. Genauso wie es keinen Tag ohne Nacht gibt, keine Entspannung ohne Anspannung gibt es auch kein Glück ohne Unglück. Wir können dieses intensive Glücksgefühl nur deshalb wahrnehmen, weil es eben nicht immer da ist. Sonst würde unser Leben entweder neutral und langweilig dahin plätschern oder wir wären in einer Dauer-Glücksspähre gefangen, in der wir alles rundum uns vergessen und nicht mehr lebensfähig wären.
Auch wenn dir in den Medien manchmal Sprüche unterkommen wie „good vibes only“, geht es bei einem erfüllten, glücklichen Leben überhaupt nicht darum, immer happy zu sein. Das Gefühl, immer glücklich und gut drauf zu sein, kann einen regelrechten Glücksdruck in dir auslösen. Das führt dann dazu, dass du dich noch schlechter fühlst, wenn es dir mal nicht gut geht oder du dich gar dafür verurteilst, dass du verärgert bist. Dann sprechen wir auch von sogenannter toxischer Positivität.
Alle Gefühle haben ihre Berechtigung und wollen gespürt und gehört werden. Gerade die Gefühle, die du als negativ empfindest, geben dir wertvolle Botschaften darüber, welche deiner Bedürfnisse gerade nicht erfüllt sind. Das Leben verläuft in Phasen, manche sind besser, andere schlechter. Wofür du sorgen kannst, ist, dass die guten Phasen länger andauern, indem du das Positive in deinem Leben maximierst. Und du kannst dafür sorgen, dass die schlechten Phasen kürzer oder weniger intensiv werden, indem du das Negative in deinem Leben minimierst. Achtung: Hier steht das Negative minimieren und NICHT eliminieren!
Merke dir: Glück ist nicht immer freudestrahlend durchs Leben zu laufen, sondern dich mit allen deinen Gefühlen anzunehmen, die gerade da sind.
Sorge dafür, dass deine guten Phasen länger andauern
Meine Definition von Glück
Zum Abschluss verrate ich dir natürlich auch noch, wie ich Glück definiere. Wenn ich in Interviews gefragt werde „Was ist Glück“, antworte ich meist kurz mit: „Glück ist, wie zufrieden ich mit meinen Leben allgemein bin und das ist abhängig davon, wie viele Glücksmomente ich erlebe und wie erfüllend ich mein Leben empfinde.“ Was ich dir mit diesem Artikel zeigen möchte, ist jedenfalls, dass Glück kein Zufall ist, sondern eine Kompetenz. Du hast es in der Hand, dein Leben glücklich und erfüllend zu gestalten.
Fazit: Glücklichsein ist eine Fähigkeit, die trainierbar ist
Hier noch einmal die 9 wichtigsten Glücks-Definitonen für dich auf einen Blick:
1. Glück ist kein Zufall, sondern ein Zustand positiver Gefühle, den du selbst beeinflussen kannst.
2. Glück ist eine Mischung aus „Dein Leben genießen“ und „Im Einklang mit deinen Stärken und Werten leben“.
3. Glück ist oft die Belohnung für eine Anstrengung. D.h. manchmal ist es nötig, kurzfristig auch negative Gefühlen in Kauf zu nehmen, um langfristig höhere Ziele zu erreichen.
4. Glück ist ein kurzes intensives Hochgefühl, Zufriedenheit ist Wohlbefinden über einen längeren Zeitraum. Für deine Zufriedenheit kommt es darauf an, dass du regelmäßig Glücksmomente erlebst.
5. Glück ist die authentische Version von dir zu sein und bedeutet nicht, dass du die beste oder optimierteste Version von dir selbst sein musst.
6. Glück ist individuell: Finde heraus, was dich persönlich in deinem Leben glücklich macht und mache mehr davon.
7. Glück ist Einstellungssache, indem du bewusst die Aufmerksamkeit auf das Positive in deinem Leben zu richtest.
8. Glück ist jetzt. Wenn du achtsam in der Gegenwart bist, schaffst du einen Landeplatz für Glücksmomente.
9. Glück ist nicht immer da und das ist okay. Du brauchst nicht immer freudestrahlend durchs Leben laufen, um ein glückliches Leben zu führen, sondern darfst dich mit allen Gefühlen annehmen, die da sind.
Wenn du jetzt auch neugierig geworden bist, wie du deine persönlichen Glückskompetenz verbessern kannst, dann lade ich dich zu einem kostenfreien Glücksgespräch ein. In einem Gespräch kannst du dich einfach inspirieren lassen oder aber auch an einem Fahrplan zum Glück arbeiten.